Zukunftiges

“Du…” sagte Fidel, “Du, mein lieber Ahmed, wirst durch Überdosis sterben.”
“Ja, was wird es denn genau sein?” fragte der Ahmed neugierig. “Ich nehme halt viel, es wäre sehr hilfreich wenn du es mir sagen könntest. Ich werde nämlich dann aufpassen” fuhr er fort.
“Es geht eigentlich nicht darum. Du sollst nicht aufpassen, du sollst nur loslassen und den allerletzten Moment genießen. Naja, ich kann nur sagen, dass es nicht Grass sein wird, eher was anderes” antwortete der Fidel.
“Na toll…” seufzte Ahmed.
“Und du, mein lieber Monchichi, du wirst unter einem schweren Herzinfarkt leiden, und wirst es nicht überleben” sagte Fidel, und schaute ihn tief in die Augen.
“Ok…” sagte Monchichi leise.
Basel richtete sich auf der Couch aus und laut sprach : “Was wird mit mir passieren?”…
“Na, deine Geschichte ist weit mehr interessant als unseren..” antwortete der Fidel. “Du wirst die absolute Wahrheit ins Gesicht blicken, den Sinn dieses heftigen Tumults des Seins fassen, du wirst das weiße Licht am Ende des Tunnels zusammen bündeln. Das nicht messbare Leid wirst du als erster messen können.”
“Das hört sich sogar gut an.” sagte Basel fröhlich bevor er weiter fragt…
“Wo bleibt mein Ende denn?”
“Eines Sonntag Nachmittags, nach der Arbeit in deinem Büro, in einem großen Unternehmen, auf dem Weg nach Hause” sagte Fidel ohne zu zögern, als ob er diese szenische Echtheit vor ihm beobachtete.
“Am diesen Sonntag wird dir alles einfallen, es wird über dich wie die Nacht kommen; du wirst am Gleis leise stehen, du wirst alles beobachten, jede winzige Kleinigkeit, und viele Menschen in die Augen schauen, du wirst deine Lebenslüge, die du dir selbst konstruiert hast und sie ewig gelebt hast, klar sehen. Du wirst deine Augen schließen und lächeln wie noch nie zuvor. Du wirst dich dann unter die U-Bahn Waggon werfen. Und so diszipliniert wie du bist, wirst du dafür sorgen, dass keiner es schafft, dich zu retten.” 
Basel lachte und lachte, alle anderen schloßen sich ihm an. Fidel schaute sie alle liebevoll in die Augen und ein sanftes Lächeln malte sich auf seinem Gesicht.
“Und ich…. ich werde der erste von uns, der sterben werde. Ich bekomme Krebs. Mein letzter Tag auf Erden werde ich mit euch an der Landwehrkanal Ufer verbringen. Ihr werdet mich vorher aus dem Krankenhaus entführen, wir werden an der Ufer plaudern und ich werde mein letztes Bier mit euch genießen.”
Keiner lachte mehr.  

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