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Dunstwolke

Wie der feuchte Dunst über das Castelo de São Jorge überkamm, überranntest du mich. Sanft und langsam und unaufhaltbar. Wie der Himmel aufhellte, lichteten deine Brandy-Augen das wirre Dickicht in mir auf. Meine Straßen können nun begangen werden, meine Leute können die kaputten Pflastersteine neu verlegen. Sie planen auhnungslos ein Fest. Dennoch tropfst du unvollendete Traurigkeit hier und da; die Tropfen sammle ich, der unfähige Tropfenfänger, arg hinterher, mal sind sie warm, mal sind sie kalt. Alsbald ist mein durchtränkter Sack voll, und dann steuerst du wieder wortlos in den Himmel und ich suche meinen Kummer danach im Ozean. So wie du unangemeldet auf meine Stadt herunterchautest, wandtest du deinen Blick von ihr plötzlich ab. Und d as Licht verblasste. Aus Südwest zieht Gewitter auf und ich stehe immer noch verzettelt am Strand auf der Suche nach etwas, das nicht gefunden werden will. Aber meine Stadt bleibt offen wie dunkel, meine Straßen voll mit unverlegten Pflastersteinen...